Fotografie ohne Haltung ist möglich, aber sinnlos.
Jara Reker, studierte Fotografin, sieht die Fotografie als Medium, um das Nicht-Greifbare sichtbar zu machen. Ihre Arbeit umfasst mehr als nur die bloße Abbildung von Realität; sie dokumentiert, hält fest und stellt dar, wobei sie stets eine tiefere Geschichte erzählt.
Mit einer klaren visuellen Formsprache schafft sie Bilder, die authentisch und nahbar sind und dabei im Gedächtnis bleiben.
Ihre Fotografie ist geprägt von Neugierde und einem tiefen Interesse am Gegenüber. Jara Reker begegnet ihren Motiven immer auf Augenhöhe. Sie nutzt verschiedene Perspektiven, um die Wahrnehmung des Betrachters zu verändern und eine neue Sicht auf das Alltägliche zu ermöglichen. Ihre Arbeiten sind deshalb stets „ganz nah dran“ – nah an den Menschen, den Räumen und den Interaktionen, die sie fotografisch erkundet.
Rekers konzeptuelle Herangehensweise zeigt sich besonders in ihrer Auseinandersetzung mit dem Raum und der darin stattfindenden Interaktionen. Jeder Raum, jeder Protagonist wird von ihr intensiv analysiert und in ihre visuelle Sprache übersetzt. Ihre Fotografien lassen den Betrachter Teil der Szenerie werden, entweder als aktiver Teilnehmer oder als stiller Beobachter. Dabei geht es Jara Reker nicht nur darum, was das Auge sieht, sondern vor allem darum, was wir fühlen – denn diese Gefühle bleiben abrufbar und nachhaltig präsent.
Verantwortung und Werte in der Fotografie
Als Fotografin und Gestalterin trägt Jara Reker eine besondere Verantwortung. Ihr Wertesystem ist integraler Bestandteil ihrer künstlerischen Praxis. Sie setzt sich intensiv mit den gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Kontexten auseinander, in denen sie arbeitet. Für Jara Reker funktioniert Fotografie nur dann, wenn sie am Puls der Zeit ist und relevante Diskurse reflektiert.
Ihre ethischen Prinzipien bestimmen auch die Auswahl ihrer Auftraggeber. Jara Reker arbeitet ausschließlich mit Menschen und Organisationen zusammen, deren gesellschaftliches Handeln sie als akzeptabel für ein Miteinander erachtet. Kulturelle Vielfalt, gesellschaftliche Weitsicht und demokratisches Handeln sind zentrale Elemente ihrer Arbeit. Das Bewusstsein für die gesellschaftlich nachhaltige Nutzung unserer Welt bildet dabei den Kern ihrer künstlerischen und fotografischen Praxis.
Jara Reker nutzt ihre Fotografie, um diese Werte sichtbar zu machen und gleichzeitig eine Plattform für die kritische Auseinandersetzung mit ihnen zu bieten. Ihre Arbeiten sind nicht nur visuelle Erlebnisse, sondern auch Impulse für einen tieferen gesellschaftlichen Dialog.
„I’m always looking outside, trying
to look inside. Trying to say something
that is true. But maybe nothing
is really true. Except what’s
out there. And what’s out there is
always changing.“
Robert Frank
„Die Kamera ist keine Ausrede, um
an einem Ort zu sein, an welchen
du sonst nicht hingehörst. Es gibt
mir sowohl einen Verbindungspunkt,
als auch eine Abgrenzung“
Susan Meiselas